Straßenbar

Als wir ankommen ist bereits einiges los. Hier und da wird noch geschraubt, das kalte Dosenbier und die Brote liegen aber schon bereit. Als wäre es der normalste Dienstagabend, tummeln sich die leute auf dem Bürgersteig in der Luisenstraße. Unter die vertrauten Gesichter der Mittzwanziger Offenbachs mischen sich aber diesmal auch einige Anwohner und viele Kinder aus der Gegend. Nicht nur sie sind sichtlich begeistert von dem außergewöhnlichen Projekt, auch wir staunen nicht schlecht über den großen Anklang, den die Straßenbar zu ihrer Eröffnung findet. Erst einige Stunden zuvor hatten wir über Facebook davon Wind gekriegt.


An jeweils unterschiedlichen Sperrmüllplätzen werden, aus dort gefundenen Elementen, Bars für einen Abend aufgebaut. So wird jeder Abend zu etwas Einmaligem und bekommt durch wechselnde Helfer und Gäste seinen ganz eigenen Charakter. Und so setzen wir uns äußerst gerne an einen der improvisierten Tische und zischen unser erstes, zweites und drittes Bier. DSC_8612_1Die Live-Musik rundet unseren Kurzurlaub zusätzlich ab. Während es dämmert, finden immer mehr Menschen den Weg in die Luisenbar. Die netten Nachbarn karren Stühle von zu Hause an, die Stimmung ist lebhaft. Sogar so lebhaft, dass man es schafft, die erste Streife nach kurzem Palaver abzuwimmeln. Fürs Erste reiche es umzuziehen auf das Gelände der alten JVA und so schnappt sich jeder ein Teil und trägt es rüber. Der Abend geht weiter. Es wird ausgelassen getrunken und wild philosophiert. Bis um kurz nach 12 ein Pfiff ertönt – Schicht! Die Bar wird wieder zu dem, was sie vorher war. Sperrmüll!