Urban Gardening im Hafen

Das wär was: Endlich ein eigener Garten!
Im Nordend kann man sich diesen Wunsch jetzt ganz leicht erfüllen. Die Stadt hat das brach liegende Areal zwischen Ölhalle und altem Kran für die kommenden zwei bis vier Jahre zur Zwischennutzung freigegben. Das Projekt Hafengarten, das vom Prinzip her an den Prinzessinnen Garten in Berlin angelehnt ist, soll den Anwohnern und Hobbygärtnern nicht nur die Möglichkeit bieten hier ihr eigenes Obst und Gemüse anzubauen, sondern dient darüber hinaus als interkulturelle Begegnungsstätte, in der die Menschen in Kontakt miteinander treten können. Bis auf eine kurze Anmeldung im Gartenbüro bedarf es dazu weiter nichts, wobei ein grüner Daumen sicherlich auch hilfreich sein kann. Um 9 Uhr wird das Tor zu dem umzäunten Gelände geöffnet und kann dann bis zum Sonnenuntergang bewirtschaftet oder einfach nur zum Spazieren genutzt werden. Gartenneulingen steht nachmittags ein Materiallager zur Verfügung, in dem man sich Gieskannen, Schubkarren und sonstiges Arbeitswerkzeug leihen kann. Ansonsten ist man auf sich und die Hilfbereitschaft der Anderen gestellt. Auch was die Größe und Lage der einzelnen Gärten angeht, besteht Wahlfreiheit. Da es keine abgegrenzten Parzellen gibt, kann sich jeder Gärtner frei entfalten. Einige von ihnen haben Stühle und Tische aufgestellt und teilweise skurrile Konstruktionen errichtet. Da wird der alte Reisekoffer schnell zum Blumentopf umfunktioniert und das Gemüse sprießt aus einem ausgedienten Röhrenmonitor. Von feurigen Chilis, über verschiedenste Kräuter, angelegt in ausgeklügelten Kräuterspiralen, bis hin zu Auberginen und Kürbissen wächst hier außerdem alles was das vegetabile Herz begehrt.